Waldarbeiten in Perchtoldsdorf

Standpunkte der Perchtoldsdorfer Volkspartei zu den notwenigen Waldarbeiten

In den letzten Wochen hat es Diskussionen über Arbeiten im Wald der Marktgemeinde Perchtoldsdorf auf Facebook gegeben und sogar einige Medien berichteten darüber. Was ist wirklich der Hintergrund?

Hier der Versuch einer sachlichen Erklärung

» Warum hat Perchtoldsdorf einen Vertrag mit der EVN?

Die Marktgemeinde Perchtoldsdorf ist Eigentümerin von rund 350 ha Wald beschäftigt aber keine Forstarbeiter. Seit 2011 besteht daher ein Vertrag mit der EVN, dass diese für ihre Heizkraftwerke Holz ab Stock von der Marktgemeinde kauft. Das heißt die EVN, bzw. von ihr beauftragte Unternehmen, fällen den Baum, entasten den Stamm und transportieren ihn ab. Anschließend wird der Baum gehäckselt und im Fernheizkraftwerk verheizt. Die EVN zahlt dafür einen marktkonformen Preis, der jährlich angepasst wird. Gehäckselt werden nur Bäume, die nicht als Blochholz an Sägewerke etc. verkauft werden können. Ist ein Verkauf des Stammes an ein Sägewerk möglich, zahlt die Gemeinde die EVN für die Holzbringung und erhält den Verkaufspreis für das Holz. Diese Menge ist aber sehr gering. Im heurigen Winter wurde rund ein Sattel-Zug Blochholz verkauft.

» Warum werden die Bäume gefällt?

Die Entnahme von Bäumen ist eine notwendige pflegerische Maßnahme, die dazu dient, unseren Wald nachhaltig gesund zu halten. Leider hat ein Pilz in den letzten Jahren den Schwarzföhren besonders zugesetzt und zu dem sogenannten Kieferntriebsterben geführt. Insgesamt ist festzustellen, dass der Klimawandel auch vor unserem Gemeindewald nicht Halt macht. Krankheiten, Hitze und Wassermangel setzen den Bäumen zu und machen ein laufendes Durchforsten notwendig.

» Welche Bäume werden gefällt?

Es werden nur Bäume gefällt, die vom Förster der Marktgemeinde Perchtoldsdorf dafür freigegeben wurden. Das wird auch genau kontrolliert. Dabei werden nur Bäume entnommen, die aus Gründen der Waldpflege zu entfernen sind. Aus forstpflegerischen Gründen wurden heuer fast ausschließlich Schwarzkiefern geschlägert, deren Holz aufgrund des hohen Harzgehaltes kaum Abnehmer findet. In den Heizkraftwerken der EVN kann dieses Holz aber bei den sehr hohen Temperaturen verheizt werden.

» Wie viele Bäume werden gefällt?

In letzten beiden Jahren wurden keine Bäume gefällt, im heurigen Winter wurden 450 Atrotonnen entnommen. Diese Menge ist für die Fläche von 350ha sehr gering und kann als notwendige Mindestmenge angesehen werden. Hier geht es nicht darum Geld zu verdienen, sondern um die Pfl ege des Waldes.

» Wie werden die Bäume gefällt?

Bei der Ernte wird der sogenannte „Harvester“ eingesetzt. Das ist eine Maschine, die den Baum fi xiert, fällt, sofort entastet und ablegt. Diese Maschinen sind besonders für den Einsatz im Wald konstruiert und haben spezielle Reifen um den Waldboden möglichst zu schonen. Da der Waldboden jedoch eine besonders lockere Oberschicht besitzt, hinterlässt der Harvester, aber auch die Geräte für den Antransport der Stämme, deutlich sichtbare Spuren im Waldboden. Das sieht für den außenstehenden Betrachter momentan schlimm aus, jedoch ist diese „Bodenverwundung“ unter anderem für die Schwarzkiefer als sogenannter „Rohbodenkeimer“ essenziell um sich natürlich zu Verjüngen. Innerhalb weniger Vegetationsperioden sind die Spuren im Waldboden nicht mehr zu erkennen.

» Geht es auch anders?

Nachweislich ist der Harvester zur flächigen Durchforstung die maschinell die schonendste Methode der Holzgewinnung. Nachbarbäume werden nicht durch umfallende Bäume beschädigt und auch der Waldboden wird weniger verdichtet als mit anderen Geräten

Die Perchtoldsdorfer Volkspartei setzt sich für den Erhalt des Gemeindewaldes als Erholungsgebiet ein, was eine nachhaltige Bewirtschaftung nicht ausschließt.